Baumbestattung – Kosten & Ablauf der Naturbestattung

Eine Baumbestattung ist hierzulande noch eine recht neue Bestattungsart. Viele nennen diese auch Waldbestattung. Die Asche des Verstorbenen wird in diesem Fall im Bereich der Wurzeln eines Baumes bestattet. Da die Hinterbliebenen hier keine aufwendige Grabpflege mehr betreiben müssen, entscheiden sich immer mehr Menschen für diese Art der Bestattung. Hinzu kommt außerdem, der Aspekt, dass sich bei einem solchen Begräbnis die Nähe zur Natur wiederspiegelt.

Baumbestattung – Kosten & Ablauf der Naturbestattung
Baumbestattung – Kosten & Ablauf der Naturbestattung

Inzwischen gibt es auch in Deutschland einige Waldfriedhöfe, die unterschiedliche Möglichkeiten bieten. So finden sich hier, beispielsweise, Freundschafts- oder auch Familienbäume. Auch auf „normalen“ Friedhöfen ist es inzwischen öfter möglich eine Baumbestattung zu wählen. Auf sogenannten Baumfeldern ist es demnach möglich eine Urne im Wurzelbereich bestatten zu lassen.

Wie teuer ist eine
Baumbestattung?

Vor allem die Wahl der Grabstelle bestimmt in diesem Fall zu einem großen Teil die Kosten einer Baumbestattung. Wer hier für den Verstorbenen einen sehr alten Baum wählt oder aber die Beisetzung gerne unter einem an einer Lichtung oder in der Nähe eines Weges vornehmen lassen möchte, zahlt vergleichsweise viel Geld für eine solche Beerdigung. Die preiswerteste Möglichkeit hingegen ist die Wahl eines Gemeinschaftsbaums. In diesem Fall handelt es sich aber um kein Einzelgrab. Die Kosten für ein solches Grab beginnen bei rund 800 Euro zuzüglich der Beisetzungsgebühren. Dieser genannte Preis variiert allerdings von Anbieter zu Anbieter.

Neben diesen Bestattungskosten kommen außerdem auch noch die Bestattungsunternehmer-, sowie die Kremierungskosten hinzu. Zu vergessen gilt es auch die Kosten für die Leichenschau, den Blumenschmuck, der Trauerkarten, die Sterbeurkunden, den Trauerredner, der Traueranzeige, sowie den Leichenschmaus nicht. In der Regel unterscheiden sich die Bestatter-Eigenleistungskosten nur gering von den Beiträgen für eine Seebestattung- oder Urnenbeisetzung.

Welche Möglichkeiten bei einer Baumbestattung gibt es?

Auch bei einer Baumbestattung haben die Hinterbliebenen verschiedene Wahlmöglichkeiten. Somit gibt es den Familien-, den Freundschafts-, den Partner-, wie den Gemeinschaftsbaum. Unabhängig vom Verwandtschaftsgrad oder freundschaftlicher Beziehung werden bei einem Gemeinschaftsbaum auch andere Personen beigesetzt. Eheleute, Lebenspartner oder Familien hingegen Können einen Partner- der Familienbaum wählen. Unabhängig vom verwandtschaftlichen Verhältnis ist es außerdem möglich eine Baumbestattung unter einem Freundschaftsbaum vornehmen zu lassen.

Baumbestattungsarten

FriedWald

Der FriedWald ist eine Form der Baumbestattung, bei der die Asche in einem speziell dafür ausgewiesenen Wald bestattet wird. In diesen Wäldern werden einzelne Bäume oder Baumgruppen als Grabstätten zur Verfügung gestellt, an denen mehrere Urnen beigesetzt werden können. Eine FriedWald-Bestattung ermöglicht es den Angehörigen, einen naturnahen und ökologisch sinnvollen Ort der Trauer und des Gedenkens zu wählen.

RuheForst

Der RuheForst ist eine weitere Art der Baumbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen in einem ausgewählten Waldgebiet unter einem Baum bestattet wird. RuheForste befinden sich häufig in landschaftlich reizvollen Gebieten und bieten den Angehörigen eine naturnahe Umgebung zur Trauer. Im Unterschied zum FriedWald gibt es hier keine speziellen Grabstätten, sondern die Asche wird direkt am Wurzelwerk des ausgewählten Baumes vergraben.

Waldfriedhöfe

Waldfriedhöfe sind Friedhöfe, die sich in oder am Rande eines Waldes befinden. Sie sind oft als Parkanlagen gestaltet und bieten neben herkömmlichen Grabstellen auch Baumbestattungen an. Diese Friedhöfe verbinden die Vorteile einer traditionellen Bestattung mit den Möglichkeiten der Baumbestattung.

Wahl des Baumes

Baumarten

Bei der Wahl des Baumes für eine Baumbestattung gibt es verschiedene Optionen. In Deutschland sind häufig heimische Baumarten wie Eiche, Buche oder Ahorn für Baumbestattungen beliebt. Es ist jedoch auch möglich, exotischere Bäume oder Nadelbäume zu wählen. Entscheidend ist hierbei die Vorliebe des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen, sowie die Verfügbarkeit der Bäume in der jeweiligen Region.

Standortwahl

Bei der Wahl des Standortes für eine Baumbestattung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen sollte der Ort eine besondere Bedeutung für den Verstorbenen oder die Angehörigen haben. Zum anderen muss der Standort auch den gesetzlichen Vorgaben für Bestattungen entsprechen und die Möglichkeit bieten, die Asche beizusetzen.

Rechtliche Aspekte der Baumbestattung

In Deutschland ist die Baumbestattung in den meisten Bundesländern erlaubt, jedoch gelten unterschiedliche Regelungen zur Beisetzung der Asche. In einigen Bundesländern muss die Asche in einer Urne beigesetzt werden, während in anderen auch eine Streuung der Asche am Baum erlaubt ist. Vor der Planung einer Baumbestattung sollten sich die Hinterbliebenen daher über die geltenden Regelungen in ihrem Bundesland informieren und gegebenenfalls die notwendigen Genehmigungen einholen.

Welche Urne kommt bei einer Baumbestattung zum Einsatz?

Wer sich für eine Baumbestattung entscheidet, der entscheidet sich automatisch ebenso für eine Bio-Urne. Diese Urne wird meist aus Bio-Kunststoff hergestellt und ist demnach ökologisch abbaubar. Auf diese Weise belasten die Urnen nicht die Umwelt bzw. nur geringfügig. Der Gedanke hinter einer solchen Baumbestattung ist die Übergabe der sterblichen Überreste an die Natur. Eine Urne kann außerdem nicht nur aus Maisstärke und Flüssigholz bestehen, sondern ebenso gänzlich aus Holz hergestellt sein.

Wie läuft eine Baumbestattung ab?

Eine Baumbestattung setzt voraus, dass es zuvor zu einer Kremierung des Verstorbenen gekommen ist. Die eigentliche Beisetzung ähnelt dann einer Urnenbestattung auf einem „normalen“ Friedhof. Demnach wird der Verstorbene in das Krematorium überführt und nach einer zweiten Leichenschau eingeäschert. Zu einer zweiten Leichenschau kommt es, um eine zweifelsfreie Identifizierung des Verstorbenen vornehmen zu können. Außerdem wird jetzt noch einmal die Todesursache bestätigt, die im Totenschein eingetragen ist. Nach der Einäscherung wird die Urne dann zu dem gewählten Wald oder auch Friedhof überführt.

Bei einigen Baumbestattungen ist es erlaubt, dass Angehörige die Urne selbst zur letzten Ruhestätte tragen. Ist dies nicht gewünscht, kann dies aber ebenso der Bestatter oder aber ein Mitarbeiter des Trägers übernehmen.

Wird bei einer Baumbestattung auch eine Trauerfeier abgehalten?

Auch eine Trauerfeier ist bei einer Baumbestattung möglich. Nach einem persönlichen Gespräch mit den Hinterbliebenen kann demnach ein Pfarrer oder ein weltlicher Trauerredner eine Rede zum Gedenken des Verstorbenen halten. In der Regel findet diese Rede dann direkt an der letzten Ruhestätte statt. Je nach Wunsch kann diese Rede aber auch von Freunden oder Verwandten selbst gehalten werden.

Im Anschluss an die Bestattung findet meist ein sogenannter Leichenschmaus statt. Das anschließende Beisammensein hilft vielen Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung und lockert die Stimmung nach den schwersten Stunden. Durch Anekdoten, wie Erzählungen des Verstorbenen wird noch einmal an den geliebten Menschen gedacht.

Wie sieht die Grabpflege nach einer Baumbestattung aus?

Wird ein Verstorbener unter einem Baum auf einem Waldfriedhof bestattet, übernimmt die Grabpflege meist die zuständige Forstverwaltung. Angehörige haben hier nicht die Pflicht das Grab zu pflegen. Es werden weder Blumen gepflanzt, noch andere Pflanzen aufgestellt. Die Natürlichkeit des Waldes soll weder durch das Aufstellen von Grabkerzen, noch von Grabmalen beeinflusst werden. So wird das Grab lediglich durch eine kleine Plakette am Baum gekennzeichnet.

Fazit: In den 90er Jahren entwickelte der Schweizer Ueli Sauter die Baumbestattung. Aufgrund gesetzlicher Regelungen müssen Wälder hierzulande aber für Baumbestattungen genehmigt werden. Nicht nur in Wäldern ist eine solche Bestattung inzwischen möglich, denn einige Friedhöfe ermöglichen diese besondere Bestattungsart auch auf sogenannten Baumfeldern. Vor allem Angehörige, die weiter weg wohnen und sich demnach nicht regelmäßig um die Grabpflege kümmern können, nutzen heute gerne dieser Art der Beerdigung. Natürlich sind es aber auch andere Personen, die Gefallen an einer Baumbestattung finden. Weiterführende Information zur Beisetzung im RuheForst

FAQs

  1. Ist eine Baumbestattung für jeden möglich? Ja, grundsätzlich kann jeder für eine Baumbestattung in Frage kommen, sofern es keine rechtlichen oder religiösen Einschränkungen gibt. Es empfiehlt sich, die Wünsche für eine Baumbestattung rechtzeitig schriftlich festzuhalten, um den Hinterbliebenen Klarheit zu geben.
  2. Wie finde ich einen geeigneten Baum für eine Baumbestattung? Zunächst sollten Sie sich über die verschiedenen Baumbestattungsarten informieren und entscheiden, welche für Sie am besten geeignet ist. Anschließend können Sie sich an den Anbieter wenden, um einen Baum auszuwählen, der Ihren Vorstellungen entspricht.
  3. Wie teuer ist eine Baumbestattung? Die Kosten für eine Baumbestattung variieren je nach Anbieter und Bestattungsform. Insgesamt sind die Kosten aber häufig geringer als bei einer herkömmlichen Erdbestattung, da zum Beispiel keine Grabstein- oder Grabpflegekosten anfallen.
  4. Kann ich auch eine Trauerfeier bei einer Baumbestattung abhalten? Ja, eine Trauerfeier kann auch im Rahmen einer Baumbestattung stattfinden. Oftmals wird dies in kleinem Kreis direkt am ausgewählten Baum abgehalten. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Trauerfeier in einer Kirche oder einem Trauerhaus abzuhalten und anschließend die Urne am Baum beizusetzen.
  5. Dürfen Tiere ebenfalls in einem FriedWald oder RuheForst bestattet werden? In der Regel ist die Bestattung von Haustieren in einem FriedWald oder RuheForst nicht gestattet. Es gibt jedoch spezielle Tierfriedhöfe, auf denen auch Baumbestattungen für Tiere angeboten werden.

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